Thailand mit Winterjacke

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Nachdem ich die halbe Nacht wach gelegen bin (unruhiger Kinder sei Dank), habe ich dann heute Morgen bis neun Uhr geschlafen. Ich wollte ja eigentlich noch länger schlafen, aber da hatten wohl vier ein Problem damit. Beim Aufstehen stellte ich fest: es ist kalt! Ich bleibe besser unter der Decke. Nachdem aber ein Kind von unten unter die Decke kroch, das andere von oben und die einander in der Mitte getroffen haben, war unter der Decke raus kommen doch die bessere Option.
Zum Frühstück ging es heute wieder zu den Obstverkäufern. Ich hatte diesmal einen Milchreis mit Mango als Frühstück. Die Kinder ein Omlette und Daniel einen Gemüsereis. Um Punkt Zehn ging der Strom aus. Hier wird heute an den Stromoberleitungen gearbeitet, daher kein Strom. Beim Frühstück haben wir auch erfahren, dass das Speedboat, welches bei uns beim Steg ablegt, nach zwei Minuten umgedreht hat und wieder zurück zur Insel kam. Das langsame Boot fuhr ja schon gestern nicht. Wenn das Wetter so ist, wie es momentan ist, dann legt hier auch der Katermaran nicht mehr an. Der lässt auf seiner Route Koh Mak aus. Somit ist der Touristenverkehr hier weitestgehend lahm gelegt. Niemand kommt mehr auf die Insel, niemand kann sie verlassen. Heute keine Boote, morgen vermutlich auch nicht, mit etwas Glück übermorgen wieder. Wir haben das Glück, wir sitzen wenigstens nur fest. Das Pärchen aus der Nachbarhütte hat noch mehr Pech. Die haben eigentlich eine Unterkunft auf Koh Chang und sind vorgestern zu einem Tagesausflug her gekommen. Zurück konnten sie aber nicht mehr. Die haben nicht mal ihr Gepäck da.
Nachdem sich heraus kristallisierte, dass wir hier noch eine Weile sein werden,haben wir um eine Reinigung des Bungallows gebeten. Unser WC Papier ging zur Neige und im Bett befand sich wohl schon mehr Sand als am Strand. Damit man hier überhaupt putzen konnte, mussten wir noch etwas Vorarbeit leisten und mal einigermaßen aufräumen. Das Chaos verbreitet sich hier unglaublich schnell. Aber kein Wunder mit zwei kleinen Kindern die alles immer nur ausräumen aber nie wieder was weg räumen und einem einzigen Ding, dass einen fixen Platz hat.

IMG_20171220_120133Als wir mit Putzen fertig waren, sind wir doch an den Strand gegangen. Die Wellen kamen bis an den Garten hoch und der Wind bließ kalt, aber die Kinder wollten trotzdem ins Wasser. Daniel war so nett und hat die erste Schicht übernommen. Ich bin zwischenzeitlich mit Oskar den Strand entlang spaziert und auf den Bootssteg hinaus. Von dort aus konnte ich alle möglichen Fische sehen, unter anderem auch sehr hübsche Baby-Schwertfische. Da es wirklich sehr frisch hier ist, halten es die Kinder nicht länger als fünf bis zehn Minuten im Wasser aus ehe sie blaue Lippen bekommen, frieren und von selbst sagen, sie wollen raus sich aufwärmen. Dann ist erst einmal ein bisschen in der Sonne liegen angesagt.
Zu Mittag essen wir Pommes von der Strandbar. Die wissen schon, dass wir immer Pommes essen kommen. Ich finde ja, die Dinger schmecken nur nach Fett und sonst nichts, aber den Kindern schmecken sie und wenn ich hungrig bin, dann esse ich sie auch. Besser miese Pommes als ich im hungrigen Zustand. Da kann ich etwas unpässlich werden. Später am Nachmittag war ich dann mit den Kindern im Wasser. Die Wellen waren immer noch so, das man den Unterschied zwischen Ebbe und Flut nicht besonders gut sehen konnte. Aber es hat Spaß gemacht mit den Kindern im Wasser herum zu tollen. Es ist immer wieder ganz nett, wenn man nicht derjenige ist, der sich um das Baby kümmern muss sondern auch mal der sein kann, der den Spaß mit den großen Kindern hat. Auch wenn sie natürlich Papa bevorzugen, denn der hat selten Zeit und wenn dann besonders viele Nerven für Unfug.
Wir sind dann auch nochmal zum Steg gegangen und ich habe stolz meine Baby-Schwertfische präsentiert. Eigentlich bin ich ja echt gut in Biologie und interessiere mich für alles was, läuft, kriecht, krabbelt und wächst. Was die Fischwelt Süd-Ost-Asiens angeht, ist Daniel durchs Tauchen aber eindeutig besser als ich und da wir beide ziemliche Besserwisser sind, wurde ich auch sogleich aufgeklärt, dass das keine Baby-Schwertfische sind sondern ein „Needlefish„. Zumindest Emma fand sie toll. Weil sie so schön glitzern. Und weil sie türkis glitzern, wurden sie gleich mal auf den klangvollen Namen Elsa-Fische getauft. Generell interessieren sie nur Fische die glitzern. Alle Fische, ob gestreift, groß oder im Schwärmen, wurden als langweilig abgestempelt.

Eigentlich hätte der Strom um fünf Uhr wieder angeschaltet werden sollen. Als wir zum Zimmer zurück kamen, gab es aber noch keinen Strom. Da es keinen Strom gab, hatten wir auch kein fleißendes Wasser und konnten somit nicht duschen gehen. Bis sechs Uhr haben wir gewartet, dann haben wir beschlossen, wir müssen jetzt essen gehen, da es sonst für die Kinder zu spät werden würde. Gekocht wird eigentlich überall mit Gas, man bekommt also überall etwas. Es kocht jedoch fast niemand Reis im Topf. Alle verwenden den Reiskocher und der geht nur mit Strom. Somit bekommt man zwar überall was zu essen, aber nirgendwo Reis. Als wir gegen halb Sieben doch etwas gefunden hatten, hörte man schon überall auf der Insel Jubel und Applaus und die Lichter gingen wieder an. Als das Licht an war, konnte man das Ausmaß des kalten Windes sehen. Jetzt, da die Sonne weg war, war es wirklich kalt geworden. Viele Touristen saßen mit Daunenjacken im Restaurant und ich muss zugeben, hätte ich eine mit, ich hätte sie auch getragen. Aber unsere Jacken liegen gut im Maxicosi in meinem Auto zu Hause. Daniel meinte auch, dass er anstelle seines kalten Bieres jetzt gerne einen Glühwein hätte.

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