Children Discovery Museum

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Unsere Rückfahrt von Koh Chang nach Bangkok war mehr als mühsam. Nachdem wir alle ziemlich erschöpft angekommen sind und es ohnehin nicht wirklich etwas zu erzählen gab, gab es keinen Blogbeitrag. Die gesamte Reise dauerte fast acht Stunden und in Daniel und mir kamen echte Zweifel auf, ob der Fahrer jemals auch nur eine einzige Fahrstunde hatte. Er fuhr langsam, immer auf der rechten (Überhol-)Spur (bei Linksverkehr) und um seine Geschwindigkeit zu halten hat er zirka im Drei-Sekunden-Rhythmus Gas gegeben. Es war also ein acht Stunden Ritt auf einem Schaukelpferd.

Unser Hotel ist das PAMA Boutiquehotel. Die Onliebewertungen waren hervorragend. Die Besitzerin ist sehr nett, die Gemeinschaftsküche und der Speiseraum freundlich gestaltet. Unser Apartment ist klein aber okay. Was uns überhaupt nicht gefällt ist die stark befahrene Straße mit den unisolierten Fenstern. Im Prinzip klingt es als würde man direkt am Straßenrand schlafen. Das können drei sehr interessante Nächte werden.

Abendessen gab es in einem kleinen Lokal etwas die Straße runter. Ich glaube nicht, dass dort jemals vor uns Touristen waren (hier ist es generell nicht sehr touristisch). Die Kellnerin, ein nettes Mädchen aus Malaysien, hat uns versucht die Karte mittels Googelübersetzer verständlich zu machen. Im Prinzip haben wir trotzdem mehr oder weniger im Blindflug geordert. Die Kinder hatten Chicken Nuggets und Roti mit Mais und Käse. Käse ist hier eine Süßspeise. Keine Ahnung, was es tatsächlich ist. Daniel hatte Reis mit Knoblauchhuhn und ich Reise mit keine Ahnung was. Merlin mochte es und hat mein Abendessen gegessen.

Nachdem ich zunächst mit Kopfpolster über den Kopf gezogen und einem Nervenzusammenbruch nahe eingeschlafen bin, hat der Verkehr geben ein Uhr Morgens für ein paar Stunden etwas abgeflaut. Ich konnte also etwas schlafen. Trotzdem war ich früh munter. Der Rest der Familie hat da offenbar weniger Schwierigkeiten. Alle sind relativ spät aufgestanden. Der letzte war Daniel, den ich gegen halb Zehn geweckt habe. Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Küche, inklusive Abstecher zum Supermarkt war es eigentlich schon Mittag als wir endlich loskamen. Ich weigere mich Käsetoast als Frühstück zu essen, somit ging ich ohne. Die Hotelbesitzerin zeigte uns die Grab-App. Das ist so etwas wie Uber für Thailand. Es hat gut funktioniert und ist günstig. Für heute stehen das Children Discovery Museum und das Schmetterlingshaus am Programm. Beide befinden sich im Queen Sirikit Park und beide haben freien Eintritt.

Wir haben mit dem Children Discovery Museum begonnen. Der Eintritt ist frei. Man muss sich lediglich mit einem Ausweis (Reisepass, Personalausweis, Führerschein,…) an der Kasse registrieren. Es gibt Aktivitäten für Kinder bis zwölf Jahre. Die Informationstafeln sind alle auf Thai. Wenn man sich tatsächlich das Museum ansehen will, dann müssen die Eltern einiges über die Themen wissen um es den Kindern erklären zu können. Im Thai Style ist alles etwas abgenutzt und nicht alles funktioniert, manches ist gesperrt. Wir fanden es trotzdem eine sehr nette Erfahrung. Großteils ist es einfach ein großer Spielplatz. Es gibt ein sehr großes Klettergerüst das immer geöffnet ist und auf dem die Kinder sich frei bewegen können. Wir haben den Slot am Wasserspielplatz um halb zwei genutzt. Emma war das Wasser zu kalt aber die Jungs hatten viel Spaß. Vom Wasserspielplatz ging es weiter zur Dino-Ausgrabung. Eine Riesen-Sandkiste wo die Kinder mit kleinen Schaufeln vielleicht oder auch nicht Teile eines Plastik-Skeletes finden können. Ich glaube ausgegraben haben sie nichts, aber die Kinder haben eine Dreiviertelstunde fröhlich gegraben.

Vom Museum haben wir beschlossen uns am Markt ein Mittagessen zu holen. Nur stellte sich der Markt als Fisch- und Tiermarkt heraus. Zuerst sind wir an Reihenweise Säcken mit Kampffischen vorbei gegangen und allem was das Aquaristikherz begehrt. Bald wurden die Kampffische von Garnelen, anderen Fischen und Schildkröten abgelöst. Denen folgten Vögel. Zum Teil unbefiederte Küken diverser Papageienarten und Ähnliches. Natürlich sind wir schon recht rasch auf Säuger gestoßen. Meerschweinchen, Kaninchen, Hamster, Mäuse, etc. Aber auch Frettchen gab es. Wir konnten auch Unmengen der süßen, kleinen, Siebenschläfer-ähnlichen Gleiter sehen, es gab Erdmännchen und ein kleines Urwaldreh. An diesem Punkt sind wir nicht mehr weiter gegangen. Aus Sorge was wir noch alles in winzigen Metallkäfigen vorfinden würden. Die Kinder waren natürlich begeistert und sind uns den restlichen Tag in den Ohren gelegen, sie wollen unbedingt einen Hamster oder ein Kaninchen haben. Wir haben versucht zu erklären, dass wir die nicht mit nach Hause nehmen dürfen aber dieses Argument stieß auf taube Ohren, immerhin hatten sie dafür ja jede Menge Lösungsvorschläge (wir können ja einfach sagen, wir hatten den schon davor,…).

Nach dem Tiermarkt sind wir auf den Streetfoodmarkt gebogen. Viel besser. Für die Kinder gab es Pommes. Die erste Portion hat aber nur Merlin gegessen weil die Pommes zu dick waren. Für mich gab es Teigtaschen gefüllt mit Fleisch. Daniel hat sich diverse Sushi gekauft. Auch Kokosmilchpudding haben wir getestet. Die Portionen sind alle eher klein aber sehr günstig. Das meiste kostet zwischen 25-50 Bath (33 Bath sind ein Euro). Man kann also einfach kosten was einem zusagt.

Vom Streetfoodmarkt ging es, mit einem Abstecher über die Mall, zurück in den Park. Wir wollten ja noch zum Schmetterlingshaus. Leider sind wir dort um 16:37 angekommen und um 16:30 schließt es. Wir haben es also leider verpasst. Das finde ich sehr schade denn es war der Teil des Tages auf den ich mich am meisten gefreut hatte. Der Park selbst ist sehr schön, weitläufig und auf jeden Fall selbst einen Besuch wert. Es gibt Gemüsegärten und viele schöne, gestalterische Elemente. Einige Skulpturen und einen großen Spielplatz haben wir auch gesehen. Für die Sportbegeisterten gibt es eine Lauf- und Radrunde. Wir haben den Park an einem Seitenausgang verlassen und sind unter dem Autobahnzubringer gegenüber vom großen Busterminal gelandet. Ein etwas gruseliger Ort. Von dort aus haben wir uns ein Taxi gesucht und sind zur Khaosan-Road gefahren.

Als wir auf der Khaosan-Road ankamen setzte die Dämmerung ein. Die ideale Zeit also. Emma wollte gleich als erstes einen der angebotenen, frittierten Skorpione kosten. Daniel, gutmütig wie er ist, kaufte ihr einen (die sind wirklich teuer). Als sie den Skorpion hatte, hat sie der Mut verlassen und sie hatte einen Nervenzusammenbruch. Weder, dass Daniel und ich das Ding gekostet haben (schmeckt wie sehr knuspriges Hühnchen), noch sonst irgendwas hat geholfen. Sie wollte auch nichts mehr anderes essen oder überhaupt irgendetwas tun. Bei einer Fußmassage konnte sie sich dann doch wieder entspannen. Die Jungs, die das nicht wollen, durften inzwischen auf Daniels Handy YouTube schauen.

Nach der Massage waren die Gemüter wieder beruhigt und Emma konnte über den Vorfall lachen. Wir sind gemütlich die Khaosan-Road rauf und runter spaziert. So gemütlich das halt geht. Es ist ja immer voll gestopft, die Krötenfrau versucht einem aufdringlich Holz-Kröten anzudrehen, von jeder Seite wird man in Massagesalons gezerrt oder bekommt Angebote für literweise Bier unter die Nase gehalten (davor schützen auch Kinder nicht). Aber alles in Allem ist das eine Erfahrung die zu jedem Bangkok-Ausflug dazu gehört. Ohne fühlt es sich nicht komplett an.

Auch hier ist mir aufgefallen ist die Hanfszene ganz groß im Kommen. Ich dachte eigentlich, das ist eine Koh Chang übliche, endemische Sache, da ich das so aus Thailand nicht kenne. Aber jeder dritte Laden auf der Khaosan und ihrer Verlängerung bietet Joints an. Offenbar dürfte es hier eine Gesetzesänderung gegeben haben oder zumindest wird Cannabis nicht geahndet. Keine Ahnung.

Ich persönlich bevorzuge die Verlängerung der Khaosan-Road, die Ram Buttri Aly. Weniger schrill dafür mit hübscher Beleuchtung. Die Preise sind die Gleichen. In einem Streedfood Lokal habe ich ein Pad-Thai gegessen. Die Kinder wollten lieber zum McDonalds und wir brauchten ohnehin ein Internet um unser Taxi zu bestellen. Leider hat das mit Grab nicht funktioniert und somit haben wir ein gewöhnliches Taxi genommen. Um dreiviertel Zehn waren wir zu Hause. Ab unter die Dusche und ins Bett.

Für morgen steht noch kein Programm. Wir werden einmal aufstehen und dann schauen worauf die Kinder Lust haben.

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