Meine Nacht wurde um dreiviertel Sechs für beendet erklärt. Zum Glück wollte Merlin noch etwas kuscheln und so dürften Daniel und Emma bis sieben Uhr schlafen. Nachdem wir schon so früh munter waren, sind wir auch recht früh frühstücken gegangen. Das Frühstück ist inkludiert und soweit ganz brauchbar. Daniel und die Kinder haben Omlette gegessen. Ich habe in erster Linie am Obstbuffet zugeschlagen. Es gab Wassermelone, Ananas, Apfel, Banane und Drachenfrucht. Letztere schmeckt leider relativ fad. Weil sie aber so toll aussieht muss ich trotzdem immer eine essen, wenn es sie gibt. Ich freue mich auch schon auf Bangkok. Es gibt noch einen ganzen Haufen exotischer Früchte (Wasserapfel zum Beispiel) die ich gerne kosten würde und die ich hoffe dort zu finden. Emma hat noch zusätzlich ein bisschen Joghurt gegessen.
Das Boot um acht Uhr könnten wir leider nicht erwischen und das nächste ging erst um elf. Nachdem Emma unbedingt schwimmen gehen wollte, ist Daniel mit den Kindern ins Pool gegangen. Ich habe ein bisschen von außen zugesehen, da mir noch zu kalt zum schwimmen war. Merlin stürzt sich todesmutig von jeder Kante ins Wasser, egal ob da jemand ist um ihn zu fangen oder nicht. Mehr als einmal mussten wir ihn wieder aus dem Wasser fischen. Emma traut sich mittlerweile vom Rand zu springen, aber nur, wenn sie jemand fängt. Die Haare will sie sich nämlich eigentlich nicht nass machen.
Um elf Uhr ging unser Boot. Für Emma habe ich Longtail übersetzt, also Langschwanz Boot. Das hat sie sich aber offenbar etwas falsch gemerkt, denn wir sind mit einem Langhals (eine Dinorasse aus ihrem Lieblingszeichentrick) Boot gefahren. Soll mir recht sein. Als wir die Bugwellen eines Speedbootes kreuzten, geriet das Boot ganz schön ins schwanken. Beinahe wären die geladenen Koffer über Bord gegangen. Das hätte wohl die Familie, der die Koffer gehörten, nicht sonderlich gefreut.
Am Hafen angekommen sind wir erst einmal auf kleine Erkundungstour gegangen. In der Straße, die vom Hafen weg führte, gab es nur Restaurants, Tauchershops und irgendwelche Lokale bei denen ich mir nicht ganz sicher war, ob es Bars oder Bordelle waren. Vermutlich beides. In einer Querstraße haben wir dann aber einen Massagesalon gefunden der nicht zwielichtig aussah und auch angemessene Preise hatte. Ich war als erstes an der Reihe und habe eine Fußmassage bekommen. Nachdem wir wohl untertags ihre einzigen Kunden waren, war die Dame sehr bemüht. Zuerst hat sie eine Stunde lang meine Füße massiert und danach habe ich noch eine Massage an den Armen, den Schultern, dem Nacken, dem Kopf und den Rücken bekommen. Zwischenzeitlich war Daniel eine Runde mit den Kindern spazieren. Als er mit ihren zurück kam, haben sie von der Masseurin Schokolade und Wasser bekommen. Nach mir war Daniel an der Reihe mit Fußmassage. Damit er sich auch etwas entspannen kann, bin ich mit den Kindern losgezogen. Das hat Emma überhaupt nicht gepasst. Um sie etwas abzulenken habe ich ihr ein Eis gekauft. Leider offenbar das falsche, denn es hat ihr nicht geschmeckt. Wir sind dann noch etwas die Straße auf und ab gegangen, haben einen Souveniershop besichtigt und dann war die Stunde zum Glück endlich um. Emma konnte zu ihrem heißgeliebten Papa.
Da das Essen auf der Insel sehr teuer ist, wollten wir noch auf Phuket essen. Wir haben uns also in eine Straßenimbiss gesetzt und schnell eine Kleinigkeit gegessen. Die Frühlingsrollen für Emma hätten wir uns sparen können. Sie ist halb am Tisch eingeschlafen und hat nichts gegessen. Da die Zeit drängte, haben wir unser Essen schnell gegessen. Dann habe ich Daniel mit den Kindern vor zum Pier geschickt, während ich noch schnell im Supermarkt Saft, Wasser und Knabberein kaufen war. Nachdem die Kassiererin im Schneckentempo kassiert hatte, war ich wirklich schon recht spät dran und bin einen weiten Teil bis zum Boot gelaufen. Diesmal hat uns zum Glück keinSpeedboot gekreuzt und die Überfahrt verlief ruhig. Merlin ist in der Trage eingeschlafen.
Als das Boot am Strand zum stehen kam, wachte Merlin auf. Nachdem er noch müde war, habe ich versucht ihn noch etwas zum schlafen zu bringen. Leider vergebens. Er war also wach und grantig. Emma und Daniel waren, wo auch sonst, im Pool. Ich bin mit Merlin an den Strand gegangen. Wir beide sind am glücklichsten, wenn wir über den Strand wandern können und Muscheln und Steine sammeln können. Leider habe ich ihn in der Früh vergessen mit Sonnencreme einzucremen und da wir den ganzen Tag über draußen waren, zeichnete sich ein leichter Sonnenbrand ab.
Nachdem schon wieder Ebbe war, konnte ich Emma vom Pool loseisen und wir haben uns mit den Strandschuhen auf den Weg in das nun freiliegende Strandgebiet gemacht. Dort haben wir diverse Krebse, Garnelen und kleine Fische gesehen. Auch einige noch lebendige Korallen könnten wir bewundern. Das Highlight des Ausfluges waren, neben einer Seegruke und einen Plattwurm, wohl der Aal oder die Schlange die wir gesehen haben. Das Tier war zwanzig bis dreißig Zentimeter lang, cremeweiß und schlamgenförmig. Es ist ein bisschen durchs Wasser geschwommen und dann in einem Loch im Sand verschwunden (als meine Kamera endlich an war). Merlin durfte auch etwas durch Wasser waten. Er hob alle möglichen abgestorbenen Korallen auf und rieb sie sich über den Bauch. Der war natürlich irgendwann ganz rot.
Nachdem wir vom Strand zurück waren, war es schon recht spät. Ich bin mit Merlin duschen gegangen und Emma ist nocheinmal kurz ins Pool. Dort konnten sie eine Fledermaus beobachten, die mehrfach ganz knapp über das Wasser geflogen ist, dann ins Wasser eingetaucht ist und anschließend weiter flog. Emma war begeistert. Als Merlin und ich fertig waren, hat er sich eine Sandspielzeug Schaufel geschnappt und ist damit in den Bungalow. Das darf er nicht, also bin ich ihm nach. Auf seiner Flucht ist er gegen das Bett gelaufen und hat sich eine Beule über dem Auge geholt.
Zum Abendessen gab es heute Pommes und ein Clubsandwich. Das hat den Kindern sehr gut geschmeckt. Wir blieben aber nicht lange beim Essen, da beide schon sehr müde waren. Wir waren gerade zurück und mit Füßewasche beschäftigt, da ging Merlin zur Treppenkante und stand dort. Daniel und ich haben ihn beide fallen gesehen, aber haben beide um den Tick zu langsam nach ihm gegriffen und so ist der arme rückwärts von der Terasse in die davor wachsende Pflanze gefallen.
Jetzt schlafen beide Kinder. Ich hoffe, wir können morgen etwas länger schlafen. Daniel meint, ich schaue den ganzen Urlaub über schon so böse. Ich schaue aber nicht böse. Es wird vielleicht mal wieder an der Zeit etwas an der Form meiner Augenbrauen zu ändern…