Ankunft im Paradies 

Der Abschied vom White House heute morgen ist uns nicht sehr schwer gefallen. Nach einer erneut unruhigen Nacht haben wir das Boot um zehn nach Phuket genommen. Der Kapitän hat Vollgas gegeben und somit sind wir mit über fünfzig Meilen über die Wellen gehüpft. Teilweise hat glaube ich das ganze Boot das Wasser verlassen. Die Jetskis scheinen alle zu einer kleinen Insel, besser gesagt einem Haufen Sand mit drei Bäumen darauf, zu fahren. Dort sind dann Unmengen Asiaten und machen Photos von sich beim posen im Wasser. Schwimmen ist keiner gegangen und auch sonst sah es nicht so aus, als könnte man auf der Insel viel machen.

Am Hafen von Phuket angekommen mussten wir mit einem Taxi zu einem anderen Hafen fahren. Eine Gruppe dänischer Pensionisten hat uns bei sich mitfahren lassen. So könnten wir Fahrtkosten sparen. Das waren alles schon alteingesessene  Thailandfans. Ein Pärchen war schon acht oder neun mal da, das andere meinte, sie haben irgendwann aufgehört zu zählen. Für ihr Alter waren sie auch wirklich sehr abenteuerlustig. Ohne zu buchen fahren sie einfach irgendwo hin und schauen, ob sie ein Zimmer finden. Mit einem Kind war das ja noch ganz lustig, mit zweien wohl schon eher mühsam. Der eine hat Hunger, der andere will sofort im Sand spielen (und ich muss vermutlich zur Toilette oder mich hinlegen).

Am zweiten Hafen angekommen haben wir erst einmal in einem teuren Lokal gegessen. Leider konnte ich in der Nähe nichts besseres sehen und da wir nicht viel Zeit aber noch kein Frühstück hatten, waren wir nicht sehr wählerisch. Ich habe mir mit Emma einen Brownie mit Eis geteilt (ich den Brownie, sie das Eis) und Frühlingsrollen hatten wir auch. Daniel und Merlin hatten Gemüsereis.

Zur Insel, auf der unser Hotel ist, ging es dann via Longtail Boot. Die Überfahrt dauerte nicht besonders lange und ist wohl im Hotelpreis inkludiert. Steg gibt es hier keinen. Das Boot fährt einfach an den Strand heran. Ein Angestellter des Hotels kommt einen entgegen und hilft mit dem Gepäck (der arme musste meinen Koffer tragen). Über den Strand ragen Bäume an denen Schaukeln hängen. An einer Schaukel über dem Wasser (es war gerade Flut) schaukelt ein Kind. Auf der Terrasse des Hotels bekommen wir ein Glas Saft und müssen das obligatorische Gästeblatt ausfüllen. Danach werden wir zu unserem Bungallow geführt. Wir haben ein Upgrade mit Meerblick bekommen. Emma will sofort an den Strand und ist enttäuscht, weil Daniel erst seinen Koffer auspacken will. Mir geht es nicht gut und Merlin ist müde. Somit steht die Konstelation für den Mittagsschlaf.

Während Merlin schläft, und schläft und schläft und schläft, erkunden Daniel und Emma die Anlage, schwimmen im Meer, schaukeln, schwimmen im Pool, bauen einer Sandburg und machen noch lauter tolle Sachen. Mir wird langsam fad und daher räume ich den Koffer aus (irgendwie ist da eh fast nur noch Schmutzwäsche drinnen). Dann stelle ich die Klimaanlage ab, schließe das Fliegengitter und gehe an den Strand. Merlin schläft noch immer. Er dürfte wohl von den letzten beiden Nächten einiges nachzuholen haben.

Unser Bungalow hier ist toll. Wir haben ein großes Bett mit Prinzessinenhimmel. Wir haben sowohl eine ordentliche Türe als auch eine Schiebetüre mit Fliegengitter. Das netteste ist wohl das Badezimmer. Das ist nämlich unter freiem Himmel. Um unser Klo und unsere Dusche (wir haben hier im übrigen warmes Wasser) ist eine zwei Meter hohe Mauer gezogen, so dass man nicht hinein schauen kann. Lufterfrischer braucht es keinen, weil neben unserem Bad ein Baum mit duftenden Blüten steht, außerdem ist man ja eh unter freiem Himmel. Im Zimmer haben wir auch eine Klimaanlage, einen Wasserkocher und einen Kühlschrank. Alles drei braucht man nicht unbedingt, sind aber nett, wenn man sie hat. Ein Kleiderkasten um den Koffer einmal zu leeren ist auch ganz fein. Ihr seht also, wir schwelgen im Luxus.

Vor unserer Hütte steht ein großer Wasserkrug mit Schöpfkelle zum Füßewaschen. Die Kinder würden am liebsten den ganzen Tag nur dort stehen und schütten. Hier gibt es viele Blumen. Vor jedem Häuschen andere. Auch viele Orchideen blühen. Durch die Anlage führt ein Pfad aus großen Pflastersteinen. Jetzt am Abend, wo es finster ist, sieht man, dass in den Bäumei Lichterketten hängen.

Als Merlin endlich munter wurde, durfte er auch ein bisschen an den Strand kommen und im Meer planschen. Er hat sofort begonnen diverse Schätze, wie Steine und Korallen, zu suchen und herum zu tragen. Das macht er immer. Irgendwann wurden die beiden sehr hungrig und somit sind wir zum Restaurant gegangen und haben Pommes bestellt. Die gibt es hier zum Glück. Nach dem Essen sind wir wieder an den Strand und irgendwann in den Pool gegangen. Ich könnte ein paar Runden schwimmen und anschließend haben wir gemeinsam etwas im Wasser gespielt. Da der Pool aber relativ tief und nicht geheizt ist, wurde mir irgendwann kalt und ich bin mit Merlin wieder zurück an den Strand gegangen. Mittlerweile war Ebbe und wir sind etwas zwischen den Steinen spaziert um interessante Sachen zu finden. Tatsächlich haben wir in einem Wasserbecken eine hübsche, grüne Koralle gefunden. Nach einer gefühlten Ewigkeit, es war eigentlich schon Zeit zum duschen, sind Daniel und Emma aus dem Pool gekommen. Eigentlich aber nur um Merlin abzuholen. Der war aber schon am Weg in die Dusche. Emma wollte trotzdem zurück. Wir haben daher ausgemacht, sie darf noch so lange schwimmen bis ich mit duschen fertig bin. Ich glaube, Daniel war echt froh, dass ich zum Duschen niemals lange brauche.

Abendessen waren wir wieder im Restaurant. Die Preise hier sind echt der Hammer (sie können es ja verlangen, denn wir sind auf einer Insel und können sonst nirgendwo hin) dafür ist aber alles sehr schön sauber und das Personal freundlich. Als wir mit dem Essen fertig waren, war die Sonne gerade am untergehen. Das sah sehr schön aus. Wir sind aber sehr froh, nicht direkt auf Phuket zu wohnen. Denn wir können hinüber sehen und jetzt am Abend kann man auch die Musik herüber hören obwohl uns einige Kilometer Wasser trennen. Zum Glück nicht sehr laut. Das eben vorbeifahrende Longtail Boot macht mehr Krach…

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