Nach einer sehr kurzen Nacht, Oskar und ich sind um drei Uhr aufgestanden, konnte ich den Sonnenaufgang inklusive Vogelkonzert genießen. Vor dem Frühstück sind Daniel und Merlin noch in den Supermarkt gefahren um alles für die nächsten Tage einzukaufen. Nach dem Frühstück haben wir unsere Sachen gepackt, sind in unseren kleinen Nissan Micra gestiegen und los gefahren Richtung „le Vanilla“ Krokodilpark. Bei rund der Hälfte der Strecke meinte Emma, sie hat Bauchweh, also stoppten wir und machten eine Pause. Nach einer viertel Stunde ging es weiter. Ich hatte zwischenzeitlich die tollen Berge fotographiert. Besonders gut gefällt mir die Spitze mit dem Felsen oben drauf. Weit waren wir noch nicht gekommen, da musste sich Emma übergeben. Zum Glück den Großteil auf mein Kleid und nur wenig ins Auto. Trotzdem hatte ich jetzt nichts mehr zum Anziehen. Daniel borgte mir freundlicherweise erst einmal sein Shirt. Das ging auch gut bis zum Parkplatz vom nächsten Einkaufszentrum. Dort brauchte er das Shirt wieder um mir was zum Anziehen zu kaufen. Also saß ich mit nichts weiter als meiner Unterwäsche an im Auto vor dem Einkaufszentrum und wartete darauf, dass mir ein neues Gewand gebracht wird. Falls das je auf der Liste der Dinge stand, die ich erlebt haben wollte, ist das hiermit abgehakt.
Zu jenem Zeitpunkt waren wir noch der Überzeugung, es handle sich nur um Reiseübelkeit und besorgten daher Spucktüten. Als ich gerade mit Emma eine neue Hose kaufen war, musste sie sich erneut übergeben und wollte nicht mehr in den Zoo. Also fuhren wir zurück nach Hause. Irgendwie war der Tag anders geplant…
Am späteren Nachmittag sind wir dann doch noch an den Strand gegangen. Es war gerade Ebbe und es gab viele Gezeitenbecken. Wer mich kennt, weiß, dass ich da natürlich sofort schauen gehe, was für Tiere ich finden kann. Es gab jede Menge Seeigel in schwarz, lila und gelb, Einsiedlerkrebse, Schlammspringer, ein paar Korallen, Krebse, kleine Fische und mein absolutes Highlight; weiße Muränen. Denen bin ich eine Zeit lang mit dem Fotoapparat hinterher, aber es ist überhaupt nicht so leicht sie perfekt zu erwischen.
Daniel und die Kinder waren einstweilen im Wasser. Emma wollte eigentlich schnorcheln, aber ihre neue Brille hält nicht dicht. Sie waren daher nur so im Wasser. Als die Sonne unterging bin ich noch schnell los um Mais und Tomaten zu kaufen. Ich war noch keine hundert Meter weg, da hörte ich hinter mir schon ein „Maaaama!“ und Oskar kam mir nach. Alleine weggehen? Fehlanzeige!
Vom Strand zurück war Emma wieder übel und auch ich bin nicht ganz fit. Nachdem wir unsere Italienreise vor drei Wochen vorzeitig abbrechen mussten, weil Merlin, und ich weiterer Folge auch ich, Scharlach hatte, kündigt sich bei mir die nächste Mandelentzündung an. Ich habe daher heute den gesamten Weltschmerz auf mir liegen. Wenn die Kinder schlafen, werden Daniel und ich uns mit einer Runde Rum desinfizieren. Mal sehen, ob Daniel da einen Guten gekauft hat.