Die heutige Nacht war gut und wir haben alle bis halb Neun geschlafen. Was für ein Urlaubsfeeling! Frühstück haben wir heute „zu Hause“ im Apartment zubereitet. Es gab Reis mit Spiegelei. Eigentlich ein typisches Thaifrühstück – das gibt es bei uns manchmal.
Nach dem Frühstück auf der Terrasse spielten die Kinder friedlich im Kinderzimmer und Daniel und ich hatten Zeit die Liste durch zu gehen, die Roy, unser Vermieter, für uns vorbereitet hatte. Die interessantesten Dinge auf Mauritius. Eine sehr lange Liste. Offenbar findet er jeden Zentimeter der Insel aufregend. Ganz oben gereiht wurden natürlich sämtliche Zoos, der botanische Garten, das Glasbodenboot (weil vermutlich günstiger als das U-Boot, wenn auch weniger cool) und diverse Wasserfälle.
Danach ging es ab etwas nach draußen, die Kinder müde machen. Eigentlich wollten wir der Straße entlang zum öffentlichen Strand und zum Bankomat gehen. Nur 350m. In meinem Eingangsbeitrag habe ich bereits erwähnt, dass die Entfernungen nicht immer ganz stimmen. Nach rund 500m hat Daniel mit den Kindern umgedreht und ich bin alleine weiter gegangen. Rund ein Kilometer Strecke wird es schon noch gewesen sein. Aber der Spaziergang tat mir gut. Daniel und die Kinder beobachteten in der Zwischenzeit die Vögel. Es gibt hier sehr viele verschiedene, bunte Vögel von denen ich von kaum einem weiß, was es für welche sind. Daniel ist es auf jeden Fall gelungen die orangenen zu fotografieren. Da habe ich bisher noch nicht hinbekommen. Es gibt auch graue, die ein bisschen aussehen wie kleine Ringeltauben, gelbe Webervögel, welche mit beeindruckendem Kopfschmuck, oben schwarze und unten wie ein Specht gefärbte, irgendwelche grünlichen die aussehen wie kleine Finken und natürlich Krähen. Spatzen und Tauben habe ich auch gesehen. Die letzten drei scheint es überall zu geben.
Zurück im Apartment haben wir die Buben zu einem Mittagsschlaf hin gelegt und ich bin mit Roy zum nächsten, großen Supermarkt gefahren. Zuerst hat er mir erzählt, wie toll Wien ist. Er war zwar noch nie da, aber er kennt es aus Filmen und dem Internet. Dann rätselte er, ob mein Name nun italienisch wäre oder nicht und erklärte mir, welche Supermärkte gut zum einkaufen seien und welche nicht.
Der Supermarkt war tatsächlich groß und ich habe alles bekommen, was ich benötigte. Ich musste feststellen, es gibt eine große Auswahl an europäischen Produkten. Parmaschinken, Pampers, Kiri-Käse, französischen Käse, britisches Teegebäck, italienische Süßigkeiten, deutsche Tiefkühlpizza,… Ich denke, es wäre also möglich genau so zu kochen wie zu Hause. Ich habe mich trotzdem natürlich bemüht heimische Produkte zu kaufen. Finde ich stimmiger. Das Preisniveau ist mit dem in heimischen Supermärkten zu vergleichen. Generell würde ich Mauritius nicht gerade als billiges Urlaubland bezeichnen. Es kann da durchaus mit Europa mit halten.
Auch am Rückweg redete Roy mehr oder weniger ohne Punkt und Komma. Diesmal ging es um Pommes (ich durfte kurz an der Unterhaltung teilnehmen) und dann eine Einführung über die Hotelanlagen der Straße entlang. Roy ist sehr hilfsbereit. Bis sechs Uhr ist er im Büro, aber danach fährt er uns gerne zum Supermarkt (oder bringt uns was mit, das habe ich nicht so genau verstanden). Wir müssen ihm nur eine Mail schreiben.
Da ich mit Einkaufen sehr flott war, schliefen die Kinder noch, als ich zurück kam, und ich konnte auch etwas Mittagspause machen. Danach gab es das gekaufte Eis und es ging ab an den Strand. Diesmal auf der anderen Seite des Hafens, an den öffentlichen Strand. Laut Roy der schönste im ganzen indischen Ozean. Um ehrlich zu sein, wir fanden ihn nicht so toll. Ja, das Wasser war von Steinen befreit, so dass man gut hinein gehen konnte, aber es war sehr laut und voll. Fünf bis zehn Meter von der Küste entfernt rasten Motorboote vorbei mit Reifen oder Wasserskifahrern hinten dran oder lauter Musik an. Die allseits beliebten Strandhändler mit Tüchern, Armbändern und sonstigem Zeug ziehen natürlich auch ihre Runden. Zu allem Überfluss gab es auch noch massenhaft an Sandflöhen. Also eher nicht so unser Fall. Wir werden wohl wieder auf den „bösen, unschönen“ Strand gehen, wo wir gestern waren. Das ist mehr unser Fall.
Daniel und die Kinder waren natürlich trotzdem im Wasser. Mir war es zu kalt, da am Nachmittag keine Sonne mehr da war. Oskar wollte auch nicht ins Wasser gehen. Ich saß daher auf den Strandtüchern und habe weiter meine Socken gestrickt, Oskar hat etwas Sand gespielt. Das wird den Kindern nie fad. Am Rückweg trafen wir einen Mann mit einem lieben Welpen. Der durfte auch etwas im Meer schwimmen. Der wies eine Eigenschaft auf, die ich hier bei sehr vielen Menschen feststellen konnte. Die Amtssprache in Mauritius ist französisch (kann ich nicht). Eigentlich alle sprechen sehr gut und fliesend englisch. Sehr viele können aber noch mehr Sprachen. So konnte der Mann einige Brocken Deutsch.
Heute Abend sind wir nicht essen gegangen, ich habe gekocht. Die Kinder waren aber hungrig und alles wurde restlos aufgegessen. Nun ist das Geschirr gespült und Oskar schläft noch. Wir haben eben eines der Feuerwerke bewundert, die täglich in einem der Luxusressorts am Strand abgefeuert werden. Von unserer Dachterrasse aus haben wir einen perfekten Ausblick darauf. Jetzt werden die beiden Großen noch vorbereitet und dann geht es ab ins Bett.