Das Frühstück in unserem Hotel war in Ordnung. Es gab eine große Auswahl an Kuchen und anderem Süßkram und ein bisschen Wust und Käse. Die Kinder haben brav gegessen und wir wurden alle satt.
Nach dem Frühstück haben wir unsere Koffer gepackt und das Hotel verlassen. Da wir den Kindern versprochen hatten, an den Strand zu gehen, haben wir das natürlich sofort gemacht. Rimini ist recht kinderfreundlich. Am ganzen Strand entlang steht Kinderspielzeug. Schaukeln, Rutschen, kleine Spielhäuschen und Klettertürme. Die Kinder waren sehr glücklich und wollten fast nicht ans Meer gehen. Im Winter ist es hier sehr nett, im Sommer möchte ich hier aber auf keinen Fall hin. Satelitenbilder bestätigen das Ganze. Sardinenfeeling lässt grüßen.
Wir waren dann etwas am Strand, sind der Brandung entlang spaziert und haben Muscheln, Krebse und anderes vom Meer angespültes gesucht und bestaunt. Emma hatte schon bald die Nase voll und wollte lieber wieder zum Spielplatz. Oskar ist irgendwann nach und somit musste Merlin widerwillens mitkommen.
Wir sind dann noch schnell in den Supermarkt um unsere Wasservorräte aufzustocken, ehe wir nach San Marino gefahren sind. Wenn man unseren Navis traut, sollte man dort von Rimini aus in einer halben Stunde sein. Daniels Handys haben eine unglaubliche Vorliebe für Nebenstraßen und Gassen und somit sehen wir immer sehr viel Gegend. Auf der Fahrt sind die Kinder dann eingeschlafen.
In San Marino angekommen, sind wir bis auf die Burg hinauf gefahren. Die Aussicht von oben ist wirklich atemberaubend und auf jeden Fall sehenswert. Es gibt Unmengen Parkplätze. Ich vermute, im Sommer ist alles voll. Jetzt, Ende Oktober, war es nicht besonders schwer einen Parkplatz zu finden. Eigentlich darf man dort nur zwei Stunden stehen, aber wir haben mit dem Lösen des Parktickets einfach gewartet, bis die Kinder munter waren. Dann sind wir los gegangen. Immer steil bergauf an vielen interessanten Läden vorbei, stets die tolle Architektur und die umwerfende Aussicht bewundernd. Wäre das Wetter wirklich schön gewesen, hätte man bestimmt noch viel Weiter sehen können.
Fast auf der Spitze angekommen, haben wir ein tolles Rittergeschäft gefunden. Sie verkauften Rüstungen, Schwerter, Schilde, Pistolen und anderes tolles Zeug. Die Kinder und ich waren sehr fasziniert. Bei Daniel bin ich mir nicht so ganz sicher. Als wir wieder gehen wollten, war Merlin sehr beleidigt. Wir konnten ihn aber bald aussöhnen. Beim ersten Turm angekommen, gab es einen kleinen Platz, der einigermaßen eben war, wo die Kinder gut laufen konnten. Das haben sie ausgiebig genutzt. Die wenigen Touristen haben sich nicht an den laufenden Kindern gestört und wir konnten in der Zwischenzeit, was auch sonst, die tolle Aussicht genießen.
Da es bereits früher Nachmittag war und das Frühstück schon eine Zeit lang zurück lag, beschlossen wir, eine Pizza essen zu gehen. Wir haben uns in eines der vielen Restaurants gesetzt. Die Portionen waren groß und die Pizzen waren überraschend günstig. Wir hätten, da es sich um einen Touristenhotspot handelt, mit ähnlich hohen Preisen, wie Venedig gerechnet, wo wir für eine Minipizza über neun Euro zahlten. Die Pizza kostete aber nur knappe fünf Euro in einem echt schicken Ambiente. Die Kinder haben sich, bis auf einen kleinen Wutanfall von Oskar, weil er nicht alles Besteck haben durfte und weil keine Ahnung was, vorbildlich benommen.
Da unsere zwei Stunden um waren, mussten wir nach dem Essen recht flott zum Auto zurück kehren. Da wir aber alles gesehen hatten, was es für uns zum sehen gab (es gibt wohl auch Museen oder man könnte auf die Türme hinauf, aber das interessiert die Kinder nicht besonders), war das nicht weiter schlimm. Von San Marino aus, haben wir uns auf den Weg Richtung Süden unser Zimmer für die Nacht gebucht. Daniel hat sich mit der Entfernung etwas verschätzt und somit sind wir rund 350km der Ostküste entlang hinunter gefahren. Die Landschaft ist wundervoll und ich verstehe nicht, warum es hier keinen Tourismus gibt. Oskar schlief und die beiden großen sahen DVD. Da die Autobahn weitestgehend leer war, kamen wir flott voran und waren am Abend dann im Naturschutzgebiet Parco Nazionale del Gargano angekommen. Die Siedlung, in der unser Hotel liegen sollte, war menschenleer und ausgestorben. Man merkte eindeutig, dass die Urlaubssaison vorbei war. Auch unser Hotel war fest verschlossen und dunkel. Nach einem ausgiebigen Check, ob wir wirklich am richtigen Ort waren, rief Daniel die Dame an. Deutsch oder Englisch sprach sie nicht. Nach ein paar Minuten Telefonat legte sie einfach wieder auf. Auch eine weitere Konversation via Googletranslator und WhatsApp wurde blockiert. Da wir die Dame nicht mehr erreichen konnten, kontaktierten wir booking.com. Die erklärten uns das weitere Vorgehen. Auch sie versuchten die Dame zu kontaktieren und ab unserem Anruf bekam sie eine Frist von einer halben Stunde um zu kommen und uns die Türe zu öffnen. Sollte sie das nicht, würde uns ein Ersatzhotel zur Verfügung gestellt werden. Natürlich kam die Frau nicht. Wir vertrieben uns die halbe Stunde mit fangen spielen auf den leeren Straßen. Nach einer halben Stunde bekamen wir keinen Anruf von booking.com und nach einer weiteren halben Stunde rief Daniel nochmal an. Dass wir keinen Anruf bekamen, war aber unsere Schuld, wir haben dort die Festnetznummer angegeben.
Sehr optimistisch machten wir uns auf den Weg zu unserem Ersatzhotel. Es war nur etwas über einen Kilometer entfernt. Bei der Straße dann die Ernüchterung. Eine Schotterpiste und alles dunkel. Guten Willens fuhren wir trotzdem dort entlang, konnten aber kein Hotel finden. Fanden wir aber nicht. Daniel rief also den Hotelbesitzer an. Der war sehr kooperativ und meinte, er freue sich auf uns. Er schickte uns den Standort es Hotels, es war tatsächlich an der Schotterpiste. Nach einer weiteren halben Stunde Kommunikation; er hat heute die Ressourcen nicht um uns zu beherbergen. Mittlerweile war es zirka halb zehn Uhr abends, Emma schlief schon im Auto.
Wirklich demotiviert machten wir uns auf den Weg um ein Hotel zu finden. Auch ein weiteres, kleines Hotel wollte uns kein Zimmer mehr richten. Eine viertel Stunde Fahrt weiter konnten wir dann endlich ein Hotel finden, das noch offen hatte. Telephonisch reservierten wir ein Zimmer und waren dann sehr froh, als wir endlich im Zimmer waren. Die Kinder haben wir alle schlafend vom Auto ins Bett gelegt.
Die Villa Americana ist kein besonders schickes Hotel, aber wir haben ein Doppelbett und ein Stockbett und konnten nachts gut schlafen. Wir haben sogar einen kleinen Balkon auf dem wir über Nacht die nassen Sachen trocknen konnten.