Ich muss sagen, wir sind ja durchaus öfters mit dem Auto unterwegs und sehen uns irgendein Land an. Wir sind aber noch nie mit unserem Auto zu einem Road Trip los gefahren, demnach bin ich momentan etwas überfordert. Aber der Reihe nach…
Wir haben einen Road Trip nach Italien geplant. Freitag Morgen gegen drei soll es los gehen. Wir freuen uns zwar schon seit Monaten darauf, aber irgendwie sind wir doch immer wieder überrascht, wenn die Reise dann bevorsteht. Somit habe ich, ganz pünktlich wie immer, heute angefangen zu packen. Es ist Herbst, auch wenn es nach Italien geht, ist es immer noch Herbst. Dem entsprechend braucht man auch einiges mehr mit als bei so einem netten Urlaub irgendwo im Süden. Ich habe also begonnen mir Packlisten zu schreiben. Wie viel wovon muss ich für welches Kind mitnehmen. Gar nicht so leicht. Erst jetzt fällt mir die unglaubliche Abhängigkeit von meiner Waschmaschine auf. Für die beiden Buben habe ich einfach nicht genügend Wäsche, auch wenn ich alles Ersatzgewand raus krame, eine Größe größer mit dazu nehme und wirklich alles aufwasche (die letzten Teile hängen gerade noch über die Heizkörper um trocken zu werden). Die beiden sind nämlich richtige Wäschefresser. Sie brauchen im besten Fall schon mal drei Garnituren Gewand am Tag, weil eine Windel ausläuft oder man es doch nicht mehr ganz rechtzeitig bis zur Toilette geschafft hat.
Mir ist es auf jeden Fall gelungen alles, was ich mitnehmen wollte aufzutreiben. Optimistisch geht es ab in den Keller. Wo sind denn nur die Koffer hin? Mir schwant unangenehmes. War da nicht was beim Entrümpeln? Haben wir nicht die kaputten Koffer weg geschmissen? Ein Anruf bei Daniel in der Arbeit brachte Gewissheit. Wir haben keine Koffer mehr. Schön, hätte man sich einmal früher darum gekümmert, hätte man jetzt kein Problem. Hätte, hätte, hätte; habe ich aber nicht. Wo bekommt man auf die Schnelle einen Koffer her? Sofort schießen mir dieverse Secondhandplattformen und Läden durch den Kopf, dann die Eingabe. Mama anrufen. Was für ein Glück, meine Mama ist nicht nur zu Hause, sie leiht mir auch einen großen Koffer. Einen kleinen darf ich auch noch mitnehmen, mein Tag ist gerettet.
Nachdem die Dinge ohnehin schon alle in Wäschekörben im Wohnzimmer stehen, ging das einpacken richtig schnell. Die Schuhe habe ich schon in der Früh in die entsprechende Klappbox gepackt und auch die Lebensmittel (Jause und so) sind schon verstaut. Ich hoffe, uns hält niemand an der Grenze auf. Ich weiß nicht, ob man die Menge an Hartwurst und Obstmussäckchen als Eigenbedarf betiteln kann. Aber beides essen die Kinder gerne und in rauen Mengen. Es ist eher knapp kalkuliert. Zum Glück ist mein Kofferraum sehr groß, denn ich habe mir in den Kopf gesetzt, Bettdecken mit zu nehmen. ich finde die Italienische Bettwäsche in den meistens Fällen nicht besonders prickelnd und im Winter schon gar nicht. Wie sie im Sommer ist, kann ich nicht so genau sagen. Ich war bestimmt seit zwanzig Jahren nicht mehr im Sommer in Italien. Wenn Daniel die riesen Kiste im Kofferraum sieht, wird er mich wohl fragen, ob ich verrückt bin. Aber, dank einem großen Auto, haben wir Platz für so etwas.
Wenn die Leute Road Trip mit Kind hören, bekommen viele Eltern alleine bei der Vorstellung Schweißausbrüche. Eigentlich ist das ganze aber überhaupt nicht so schlimm. Unsere Kinder sind es natürlich gewohnt irgendwo hin zu fahren. Das erleichtert die Sache ganz gewaltig. Den ersten Teil unserer Strecke morgen möchte ich zurücklegen solange die Kinder noch schlafen (wir brechen ja um drei Uhr auf. Die Kinder kommen einfach im Pyjama in den Autositz und schlafen im besten Fall einfach weiter. Kleine Fleecedecken habe ich im Auto). Wenn die Kinder munter werden, dann habe ich eine Reihe an Dingen zur Belustigung eingepackt.
Seit letztem Weihnachten haben wir eine Tonie-Box. Das ist ein Würfel, auf den man eine Figur mit Chip stellt. Dieser wird dann abgelesen und die Musik oder das Hörspiel darauf abgespielt. Die Kinder können sie selbst bedienen und frei nach Lust und Laune zwischen den einzelnen Inhalten wechseln. Selbst der Kleine mit einem knappen Jahr kann das schon sehr gut.
Was sich für uns in den letzten Jahren schon als sehr nützlich erwiesen hat, ist der Mini DVD-Spieler. Man kann ihn entweder, mittels Adapter, im Auto oder über die Steckdose laden. Der Akku hält dann rund drei Stunden im Betrieb. Dazu gibt es einfach eine Auswahl an DVDs, das klappt meistens ganz gut.
Dazu gibt es dann noch ein paar Lieblingskuscheltiere, Malbücher und diverser Kleinkram (Autos, Playmobilfiguren,…). Damit kommt man ganz gut über die Runden. Länger als 2,5-3 Stunden am Stück kann man meistens trotzdem nicht fahren. Mit etwas Geschick behält man aber einfach die Informationsschilder an der Straße im Auge und kann dann gegebenenfalls zu irgendeiner Lustbarkeit abfahren. Eine Stunde Pause und das ganze läuft wieder.
In diesem Sinne, mein Auto ist gepackt, die Kinder sind noch bei Oma. Ich werde mir noch einmal den Wetterbericht ansehen. Morgen geht es auf nach Venedig. Ich bin neugierig, wie es den Kindern gefallen wird. Wo wir dann hin wollen, wissen wir noch nicht. Wir müssen erst ein Quartier buchen. Ich mache es etwas vom Wetter abhängig, ob wir in die Toskana fahren oder doch lieber gleich in den Süden nach Neapel abzischen. Wofür wir uns entschieden haben, erfahrt ihr morgen Abend.