Emma ist mutig

am

Den gestrigen Tag haben wir ganz gemütlich angehen lassen. Irgendwann gegen halb zehn sind wir zum Frühstück im Hotel gegangen. Das Frühstück ist okay. Es gibt viel Auswahl, das Meiste aber nicht unbedingt mein Geschmack.
Nach dem Frühstück sind wir zurück aufs Zimmer. Von hier aus kann man so toll den Pool sehen. Emma wollte dann unbedingt schwimmen gehen. Wir haben ihr schon gesagt das es kalt ist und man nicht schwimmen gehen kann. Sie wollte trotzdem unbedingt ins Wasser also bin ich mit ihr gegangen. Ich als brave Mutter stürze mich bis zur Hüfte ins kalte Wasser, Madame streckt ihre große Zehe ins Wasser, stellt fest, dass es kalt ist und beschließt doch nicht schwimmen gehen zu wollen. Da darf ich zum Glück auch wieder aus dem Pool raus.
In der Zwischenzeit war Daniel mit den Buben los gezogen um ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Da es mir mit den Kreislauf garnicht gut ging und mir bei jeder Bewegung schwindelig wurde, habe ich mich wieder ins Bett gelegt und noch etwas gerastet. Dann war auch eigentlich schon Zeit für einen Mittagsschlaf und die drei Männer haben den ausgiebig genutzt. Zwichenzeitlich bin ich mit Emma eine Runde spazieren gegangen. Auch heute hat sich wieder gezeigt, dass die Thais alle extrem regenscheu sind. Alle paar Meter musste man irgendwen erklären, dass es nur etwas nieselt und man sich daher keinen Plastiksack über den Kopf ziehen möchte. Einerseits würde ich gerne sehen, was sie machen, wenn es wirklich regnet, andererseits wünsche ich mir natürlich besseres Wetter, denn so ist das ganze recht witzlos und man kann nicht mal Parks oder ähnliches besuchen.
Am späteren Nachmittag haben wir dann endlich was getan. Von unserem Hotel aus ist es nicht weit bis zum Siam-Center. Dort sind wir hin spaziert und haben uns etwas umgesehen. Das ganze Markenzeug ist natürlich, wie auch bei uns, teuer und interesiert mich nicht wirlich. Trotzdem, eines muss man den Asiaten lassen, sie wissen, wie man kitschige Prinzessinenkleider macht. Eines hat Emma gefunden, das musste ich ihr versprechen zu Hause nach zu nähen.
Vom Siam Center aus sind wir dann mit der Bahn nach Asok gefahren. Daniel wollte dort hin. Als wir ankamen wusste ich auch warum. Dort steht das Terminal 21. Ein Einkaufszentrum in dem wir vor drei Jahren zufällig mal waren und seither schwärme ich davon. Das liegt nicht an den Läden die dort sind. Die sind so wie in jedem beliebigen Einkaufszentrum. Es ist das Einkaufszentrum selbst, das ich so nett finde. Jede Etage representiert eine andere Stadt. Das Erdgeschoß Paris, der dritte Stock Istanbul und der vierte San Francisco. Den ersten und zweiten Stock weiß ich jetzt garnicht. Diese Stockwerke sind dann im Stil der Städte dekoriert. Mein Lieblingsstockwerk ist Istanbul. Es wird viel mit dunklem Holz gearbeitet und von der Decke hängen diese schönen, bunten, orientalischen Lampen. Außerdem sind die Läden auf der Etage ganz interessant. Das ist nämlich Kunsthandwerk und Trödelkram. Die Geduld der Kinder für Shoppincenter ist eher begrenzt und somit bin ich nur etwas durch geschlendert und Emma durfte sich dann einen Glitzerhaarreifen aussuchen. Vom Terminal 21 aus sind wir etwas durch die Straßen gezogen. Eigentlich haben wir einen Straßenmarkt und etwas zu essen gesucht aber weder noch gefunden. Nur eine interessant beleuchtete Straße haben wir gefunden. Ich fand sie schon von der anderen Straßenseite aus etwas suspekt, ob der vielen roten Lichter. Daniel meinte, wir können ja trtozdem rüber schauen. Ein kurzer Blick in die Gasse hinein hat uns aber genügt um zu wissen, da gehen wir mit den Kindern ganz bestimmt nicht durch. Nachdem wir nichts für uns passendes finden konnten, sind wir mit dem Zug wieder zurück nach Hause gefahren und haben in der Nebenstraße zu Abend gegessen.

IMG_20171228_104804Heute ist Oskar wieder relativ früh aufgestanden. Nachdem er wieder schlafen gegangen ist, habe ich mich auch nochmal hingelegt und dürfte wohl eingeschlafen sein, denn irgendwann hat mich Daniel geweckt und gemeint, wir sollten langsam zum Frühstück gehen. Das Frühstück war, wie gestern auch schon, durchschnittlich. Irgenwas findet man bei diesen Buffets ja immer, dass man gerne essen möchte. Danach haben wir uns den Stadtplan geschnappt und geschaut, wo wir heute hin wollen. Während Oskar genüsslich meinen Stadtplan verspeiste und ich Merlins Hose trocken föhnte (das Kinder verbraucht mehr Wäsche als man irgendwie mitnehmen kann), hat Daniel eine Schlangenfarm in der Nähe des Lumpini Parks gefunden. Da es nur etwas über einem Kilometer Wegstrecke waren, haben wir uns zu Fuß auf den Weg gemacht. Der Weg ging eigentlich die meiste Strecke über ziemlich gut und die Kinder waren wenig raunzig. Trotzdem wussten wir natürlich schon nach hundert Metern, dass Emma der Weg zu lang war und das ja „ewig“ dauert.
Die Schlangenfarm befindet sich auf dem Gelände des Roten Kreuzes und wird von diesem mitbetreut. Es dürfte sich um die Stiftung einer ihrer Königinnen handeln. Ich weiß aber nicht ob von einer vergangenen oder aktuellen. Der Eintrit für Erwachsene beträgt 200 Bath, Emma zahlte 50, die zwei kleinen waren noch frei.

!!!Achtung!!! Ab hier kommt ein langer Roman über Schlangen. Wer die nicht mag, Augen zu und runter scrollen.

Gleich am Anfang sind wir zu einem kleinen Pavilion gegangen in dem eine Königskobra wohnte. Die war gerade sehr aktiv, kroch herum und als sie uns bemerkte, drohte sie uns. Kurz gesagt, sehr interessant anzusehen. Merlin fand die ganzen Schlangen sehr wenig interessant und hatte mehr Interesse am Rinsal um die Käfige herum. Emma hingegen fand die Schlangen super spannend und wollte allerhand wissen. Gut für mich, denn ich weiß einiges über Schlangen, will noch mehr wissen und durfte somit auch die Schilder lesen. Die Außenanlage hatten wir relativ schnell durch und waren dann entäuscht, weil wir dachten, dass es das schon war (wir hoffen, sie verwenden unser Eintrittsgeld wenigstens sinnvoll). Zum Glück hatte ich gesehen, dass es im hinteren Bereich noch ein Haus gab in das man hinein gehen konnte. Ohne viel Hoffnung sind wir hin gegangen. Drinnen gab es dann dutzende Terrarien mit allen möglichen in Thailand beheimateten Schlangen.
Um genau zu sein gibt es in Thailand 180 verschiedene Schlangenarten. 60 davon sind giftig. All diese Schlangen sind im Schlangenhaus zu bestaunen. Sie haben alle möglichen Größen und Farben. Ich finde, sie sehen wundervoll aus. Emma fand sie auch toll, Merlin hatte etwas Angst, fand sie zum Teil aber auch gruselig schön. Am Ende des Rundganges gab es noch einen kleinen Bachlauf wo einige der Schlangen, ich denke nur ungiftige, frei zu bestaunen waren. Eine lag sogar ganz nahe zum Weg und drohte uns. Wir haben sie daher von sicherer Distanz aus beobachtet und sind nicht näher gegangen.
Im oberen Stock befand sich dann das Museum mit diversen Präperaten von Schlangen. Bei den Skeleten konnten wir Emma schön den Unterschied zwischen Würge- und Giftschlangen zeigen. Letztere brauchen nämlich natürlich lange Fangzähne. Es gab dann auch ein kurzes Video über den Lebenszyklus von Schlangen. Der war natürlich auf englisch gehlaten, ich habe ihn für Emma aber übersetzt. Zumindest den Teil, den sie inhaltlich auch verstehen konnte. Besonders beeindruckt hat sie, dass sich Schlangen häuten. Das habe ich ihr dann erklärt, dass das ähnlich ist, wie wenn sie wächst. Wenn sie aus ihrer Kleidung heraus gewachsen ist, dann zieht sie die auch aus und bekommt eine neue. So macht das die Schlange mit ihrer Haut.
Als nächstes konnte man die Haut von verschiedenen Schlangen angreifen. Da gibt es sehr glatte Haut und welche, die eher rau ist und noch welche mit Schuppen. Emma mochte die glatte Haut des Phytons am liebsten. Die innere Anatomie fand wohl nur ich spannend, die echten Schlangeneier im Inkubator dafür wieder beide Kinder. Die Abteilung die zeigte, was passiert, wenn man von einer giftigen Schlange gebissen wird, haben wir ausgelassen. Das könnte Emma nicht begreifen und sie würde sich nur unnötig vor Schlangen fürchten wo sie doch gerade begonnen hatte sich dafür zu interessieren.

Eigentlich wollten wir gerade gehen, da fiel und auf, dass sich immer mehr Leute im Auditorium sammelten. In einer halben Stunde würde die Schlangenvorführung anfangen. Wir haben also noch kurz gejausnet und uns dann auch einen Platz gesucht. Merlin ist noch vor dem Beginn der Vorstellung einfach eingeschlafen. Der Moderator brachte auf lustige Art und Weise einige Fakten über Thailands Schlangen über. Sie zeigten Kobras und wie man sie fängt („bitte nicht zu Hause nachmachen, sie werden dabei sterben“), einige der ungiftigen Schlangen und die in Thailand sehr weit verbreitete grüne Giftschlange. Eine sehr niedlich aussehende grüne Schlange von zirka einem halben Meter Länge. Das Tier dürfte es überall dort geben, wo es Gekos gibt, also praktisch überall. Er hat auch diverse thailändische Mythen über die Schlangen erzählt. Im prinzip glauben die Thais, dass jede der Schlangen giftig ist, ob sie es nun tatsächlich ist oder nicht. Er meinte Begegnungen zwischen Thai und Schlange sind fast zu 100% tödlich, meist aber für die arme Schlange.
Am Ende der Vorführung brachten die eine große, gelb-weiße Boa, die man sich um den Hals legen konnte und mir der man Bilder machen konnte. Emma war zuerst etwas skeptisch, hat dann aber beschlossen, sie traut sich doch so nahe zu der Schlange hin, wenn ich dabei bin, und sie möchte es probieren. Wir sind also mit der Schlange auf Kuschelkurs gegangen und die Schlange war sehr kuschelig. Auf der einen Seite hatte ich dann Emma, die sich ganz fest an meine Schulter gekuschelt hatte und den Schwanz der Boa (auf die Kopfseite wollte Emma nicht) und auf der anderen Seite den schlängelnden Kopf der Schlange die offenbar testen wollte, wie weich mein Gesicht war. Sie fühlt sich auf jeden Fall sehr glatt und warm an. Was die Schlange von mir denkt, weiß ich nicht. Vermutlich irgendwas wie „schon wieder so ein komischer Mensch der mich um seine Schultern wickeln muss. Wann kann ich endlich zurück in mein Terrarium.“

Alle die beim Schlangenthema ausgestiegen sind, können hier wieder einstreigen, ich bin fertig.

IMG_20171228_153248.jpgVon der Schlangenfarm sind wir dann noch weiter in den Lumpini Park gegangen. Merlin schlief noch, also haben wir ihn gemeinsam mit Daniel auf der erstbetsten Parkbank zurück gelassen. Emma wollte die Varane sehen und daher sind wir eine Runde um den See geschländert. Leider haben wir nur einige kleine und mittelgroße Exemplare gesehen. Die Großen waren heute wohl nicht da. Als wir am Rückweg waren, sind Daniel und Merlin entgegen gekommen. Hatte ich schon erwähnt, dass Merlin viel Wäsche braucht? Er hat eine Art Deckel eines Bewässerungsschachtes gefunden auf dem eine Wasserlacke stand. In der musste er herum hüpfen. Das wir ihm gesagt haben, dass das keine gute Idee ist, war ihm egal und ehe man sich versah, lag er schon rücklinks im Wasser. Als Ersatzgewand hatte ich nur eine Unterhose mit und so musste er oben ohne gehen. Eigentlich wollten wir ein Taxi auf die Khaosan Road nehmen, aber die Rushhour hatte gerade begonnen und es gab kein Durchkommen. Somit sind wir zurück zum Hotel gegangen.
Emma und Daniel waren dann noch etwas am Pool (aber nur daneben, denn es war ja kalt) ehe wir Abendessen gegangen sind. Wieder am Stand vor unserem Hotel. Und weil der Tag für alle sehr anstrengend war und wir viel gegangen sind, haben sich Emma und Daniel noch eine Fußmassage gegönnt. Das schlafende Kind wurde eben ins Bett geliefert.

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