Mit dem Zug nach Bangkok

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Heute Morgen fand das Frühstück in einem anderen Saal statt und die Atmosphäre war angenehmer. Die Tische waren kleiner und es hallte nicht so. Zum Essen gab es aber mehr oder weniger das selbe. Also nicht sehr spannend.
Da heute wieder ein Reisetag war, hieß es für mich Kofferpacken. Leider ist das nicht so einfach, wenn sich vier andere Leute im selben Zimmer aufhalten wovon einem zwei den Koffer wieder ausräumen. Da dauert das ganze dann etwas länger. Trotzdem haben wir den Check-Out vor zwölf Uhr geschafft. Emma hatte ich ja versprochen, dass wir gemeinsam zum Tempel gehen. Das haben wir dann auch gemacht. Leider bin ich nicht besonders sattelfest zum Thema Buddhismus und musste sie somit mit vielen ihrer Fragen vertrösten. Ich habe ihr versprochen, ich lese mich etwas ein und wir besuchen in Bangkok nochmal einen Tempel. Außerdem wollte sie den Mönchen etwas zu essen bringen, da hatten wir auch nichts dabei. Aber der Tempel selbst hat ihr sehr gut gefallen. Alles schön bunt, mit vielen Abbildungen von Tieren und dazu noch viel glitzerndes Gold. Kurz um, alles was ein Mädchen im Alter von fast vier Jahren mag.
Wir sind dann also zurück zum Hotel und haben Daniel und Merlin in der Lobby gefunden. Emma wollte dann auch Ipad spielen und wir hatten noch recht viel Zeit, ehe wir zum Bahnhof mussten. Ich habe mich dann dazu überreden lassen, eine Fußmassage machen zu lassen (viel Überredenskunst brauchte es da eh nicht) und das tat mir gut. Die Damen dort waren anfangs sehr enttäuscht, weil Oskar geschlafen hat. Sobald der dann auch nur ein Auge auf hatte, haben sie ihn schon geschnappt und herum getragen. Er war dann zum Glück gut ausgeschlafen und sehr fröhlich so dass er die ganze Zeit über gelacht hat. Nach der Massage habe ich noch einen schnellen Abstecher zu einem der Souvenierstände gemacht. Nachdem mein Seidenschal Merlins Kotzattacke im Flieger abbekommen hatte und in der Wäscherei war, ist der jetzt um ein drittel bis die Hälfte kürzer und ist nicht mehr geeigent zum um die Schultern wickeln. Bei den Ständen gab es aber einen hübschen Schal um den ich schon die ganzen Tage herum geschlichen war und den habe ich mir noch schnell gekauft. Auf der Manschette steht 100% Seide und Kaschmir. Ich bin hier bei den Angaben immer etwas skeptisch, aber falls es stimmt, dann komme ich mir, bei den Preisen die man bei uns für sowas zahlt, wirklich verschaukelt vor. Umgerechnet habe ich dafür nämlich nur 2,20€ gezahlt. Was auch immer es für ein Material ist, ich bin damit glücklich und das ist das wichtigste. Ich war noch schnell im Supermarkt und habe uns ein bisschen ein Reiseproviant gekauft. Chips, Koalakekse, Milchbrötchen, irgendwelche Schokokugeln und Wasser.
Zurück im Hotel war es dann eh schon Zeit um auf den Bahnhof zu fahren. Daniel hat erzählt, dass die im Hotel ziemlich schockiert waren, dass wir mit dem Zug nach Bangkok fahren wollen. Offenbar wollte das noch keiner ihrer Gäste vor uns. Um den Preis, den der Taxifahrer für die kurze Strecke vom Hotel zum Bahnhof verlangt hat, hätten wir uns aber eine Fahrt nach Bankok nicht leisten können. Wobei wir nicht wegen dem Preis mit dem Zug gefahren sind, sondern einfach, weil wir die Zeit hatten und es mal testen wollten.
Die Strecke Pattaya-Bangkok kostet pro Person 31 Bath, also nicht ganz einen Euro, in der dritten Klasse. Anders als dritte Klasse kann man die Strecke aber auch nicht fahren. Die Fahrt mit dem Zug ist somit die günstigste Variante die Strecke zurück zu legen. Die Wagons der dritten Klasse sind eigentlich ganz in Ordnung. Es ist ein offener Wagon mit Sitzbänken die zu vierer Gruppen angeordnet sind. Die Fenster kann man öffnen bzw. von oben ein Rollo runter schieben. Am Anfang und am Ende von jedem Wagon gibt es zwei Toiletten, und an den Decken Ventilatoren. Die Türen der Wagons sind offen, ein bisschen Nervenkitzel muss sein. IMG_20171226_165707
Die Fahrt selbst dauert etwas über vier Stunden. Am frühen Abend sind wir dann in Bangkok angekommen. Fast hätten wir unseren Bahnhof verpasst, weil wir ihn nicht als solchen erkannt hatten. Daher ist der arme Merlin etwas unsanft am Boden geladet. Bahnsteig gab es keinen und wir mussten von einem Meter springen. Da es etwas stressig war, ist er vor mich geraten und ich konnte ihm beim landen nicht helfen. Emma konnte ich schon gut heraus heben und dann Daniel mit dem Gepäck helfen. In Bangkok herscht leichter Nieselregen. Die Leute laufen alle mit Schirmen, Regenjacken und zum Teil Plasticksäcken am Kopf herum. Auch uns bietet man Plastiksäcke an damit wir nicht nass werden. Ein Mann war sehr freundlich und wollte uns sogar seinen Schirm schenken. Wir haben aber abgelehnt, es nieselte ja nur. Thais sind offenabr sehr empfindlich was Regen anbelangt.
Auf der Straße wollten wir uns ein Taxi nehmen und ein Einheimischer wollte uns unbedingt helfen. Es hat eine viertel Stunde, einige Anrufe und eine Straßenüberquerung zur Rushhour gebraucht, bis er endlich ein passendes gefunden hatte. Wir sind eingestiegen uns los gefahren. Der Taxifahrer wollte, dass Daniel ihm mit dem Navi den Weg ansagt. Nur leider hat er überhaupt nicht auf das gehört was wir ihm gesagt haben. Wir sagen gerade aus, er biegt ab. Wir wollen den Fehler korregieren, er will nicht in die Staße einbiegen, weil da so viel Gegenverkehr raus kommet. Als wir ihn endlich wieder auf Kurs hatten, war schon eine viertel Stunde vergangen. Wir standen dann an einer roten Ampel. Die Kinder schon leicht ungeduldig. Die Rotphase dauert schon recht lange. Irgendwann beginne ich auf die Uhr zu sehen. Fünf Minuten vergehen, die Ampel bleibt rot, acht Minuten, die Ampel ist noch immer rot. Wir beginnen mit dem Taxifahrer zu diskutieren. Er möge bitte auf die Abbiegespur fahren, wir gehen die 1,3km zum Hotel. Irgendwann konnten wir ihn dazu überreden das zu tun und wir sind los marschiert. Zuerst hatte ich Merlin auf den Schultern. Der hat aber die Eigenschaft sich nicht fest zu halten und nach hinten fallen zu lassen. Da ich nur eine Hand frei hatte zum halten, hat Oskar mit jedem Schritt Merlins Füße am Kopf bekommen und daher natürlich gebrüllt wie ein irrer. Daniel und ich haben dann getauscht. Ich Emma, er Merlin (mit dem Großen Rucksack am Rücken ist es egal, wenn er sich zurück lehnt, er kommt da nicht weit). Wir eilen weiter durch den Regen. Bei mir rinnt der Schweiß in Strömen, die Luft bleibt weg und der Kreislauf will auch nicht mehr. Die letzten Meter zum Hotel musste Emma dann selbst gehen.
Im Hotel haben wir dann erst mal etwas Luft geholt und gewartet, dass sich mein Stresspegel etwas senkt. Wir haben hier ein kleines Appartment. Eine Wohnküche, ein Schlafzimmer, ein Ankleidezimmer (oder was auch immer) und ein Bad. Von unserem Zimmer sieht man direkt auf das Pool einen Stock tiefer. Das Zimmer ist gemütlich, wir werden uns wohl fühlen. Nachdem wir noch auf das Zustellbett gewartet haben, gehen wir zurück auf die Straße. Wir sind hungrig. Unweit vom Hotel finden wir einen kleinen Straßenstand und setzen uns auf einen der Tische unter den Schirmen. Emma bestellt Reis (ohne irgendwas), Daniel gebratenen Reis mit Shrimps und ich teste irgendetwas Neues, ein Schwein mit gebratenen Basilikumblättern. Der Kellner fragt mich ob scharf oder nicht scharf. Nachdem scharf hier tatsächlich scharf ist, nehme ich die nicht scharfe Variante. Offenbar dürfte das aber nicht beim Koch angekommen sein, denn es war verdammt scharf. Vielleicht war das aber auch die minde Variante, dann will ich von der scharfen garnichts wissen.
Zurück im Zimmer gehen wir nur noch schnell duschen und dann geht es ab ins Bett. Alle sind müde (daher der Bericht auch verspätet).

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