Heute begann unser Tag schon sehr früh. Um sieben sind wir aufgestanden. Also ich um viertel nach sieben und Daniel und die Kinder zwischen halb und Dreiviertel acht. Um acht sind wir zum Auto gegangen, bis wir losgefahren sind, war es zwanzig nach acht, da Emma ihren Schnuller vergessen hatte und wir noch Wasser kaufen mussten. Als wir zum ersten Mal das Navi angeschalten haben, der große Schock. Die berechnete Zeit bis nach Doolin betrug eineinhalb Stunden. Wir würden also um zehn Uhr dort sein. Da würde auch unsere Fähre nach Inis Oirr gehen. Auf der ganzen Wegstrecke hatten wir nicht besonders viel Glück. Zuerst hingen wir an der Mautstelle fest und später hinter Autobussen, die einfach zu groß für die schmalen Straßen waren. Um zehn vor zehn habe ich dann bei der Fährgesellschaft angerufen und unsere Tour auf elf Uhr umgebucht.
Die Fähre um elf haben wir gut erwischt. Leider war an Deck schon alles besetzt und so mussten wir unter Deck gehen. Dort wurde mir natürlich etwas übel. Nichts anderes ist bei meinem empfindlichen Magen zu erwarten. Auch Daniel wurde leicht schwummerig. Die Kinder hatten damit offenbar kein Problem. Emma war begeistert, dass sie Schiff fahren durfte und Merlin schlief. Für ihn ist der Urlaub überhaupt unnötig. Entweder er muss im Auto sitzen und regt sich furchtbar auf, weil er nichts sehen kann, oder er ist bei mir in der Trage und schläft.
Auf Inis Oirr angekommen würden wir gleich einmal von einem ganzen Haufen Traktorfahrern, Kutschern und Radverleihern angefallen, die es galt abzuschütteln. Man konnte keine zwei Minuten der Straße entlang gehen ohne von mindestens fünf Fahrzeugen überholt zu werden. Wir sind vom Hafen bis zum Flugplatz gegangen. Ich habe noch einen Abstecher zum Friedhof gemacht. Dort befinden sich auch die Überreste der St. Kevins Kirche aus dem 10. Jahrhundert. Von dort aus sind wir an den Strand gegangen und haben ein bisschen das Meer genossen. Emma und ich sind ans Wasser gegangen. Wir waren sogar mutig und sind bis zu den Knöcheln hinein. Aber selbst dafür war es zu kalt und das soll was heißen, denn immerhin bin ich im Salzkammergut aufgewachsen. Einige der Einheimischen haben sich dennoch mit großer Begeisterung in die Fluten geworfen und es gab auch überall Schilder, dass man das Wasser verlassen muss, sollten Delphine kommen.
Nachdem uns eine Stunde im Zeitplan fehlte, mussten wir viel zu früh schon wieder zurück zur Fähre um zu unserer Tour zum Cliff of Moher zu kommen. Generell kann man sagen. Inis Oirr ist zwar sehr schön, aber von vorne bis hinten ein überlaufener Touristen Nap. Die anderen beiden Inseln sind angeblich besser.
Die Cliffs of Moher sind den Harry Potter Fans aus dem Film „Harry Potter und der Halbblut Prinz“ bekannt. Hier wurde die Höhlenszene gedreht. Wir waren sogar mit dem Boot unterwegs, dass die Fimcrew eine Woche lang gemietet hatte. Ich saß also dort, wo vielleicht auch Daniel Radcliff saß. Wer weiß… Die Klippen selbst sind sehr beeindruckend. Es sind die höchsten Steilklippen Europas (wo liegt dann bitte z.B. Norwegen? Vielleicht sind es ja die höchsten Klippen in Irland) und an der höchsten Stelle, zwischen der Höhle und dem Turm, 288 Meter hoch. Vor den Klippen ragen immer wieder einige Finger in die Höhe. Dies sind die Brutplätze der Papageientaucher, der Puffins. Ich könnte sogar zwei von ihnen übers Wasser fliegen sehen. Ich hätte gerne noch mehr gesehen, aber auch so ging ein lange gehegter Traum in Erfüllung. Am Ende des Cliffs ragen noch einige Steine aus dem Wasser. Dazu hat der Mat eine Legende von zwei Liebenden Erzählt, die sich dort ins Wasser gestürzt haben sollen. Leider war es aber sehr laut und ich weiß daher nicht, warum sie das getan haben. Daniel konnte leider von der Tour nicht so viel sehen, da Emm geschlafen hatte und es keine Möglichkeit gab, sie irgendwo abzulegen. Er meinte zwar, das sei okay, aber trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen.
Am Rückweg haben wir noch bei einer der Wollmühlen halt gemacht und ich habe mir etwas Wolle gekauft. Ich freue mich schon, wenn ich damit Stricken kann. Heute verbringen wir die letzte Nacht in Ballinasloe im Hotel. Morgen geht es weiter Richtung Süden. Daniel Bucht gerade die nächste Unterkunft.