Unser erster Tag in Irland

Eigentlich hat unser Tag in Irland schon gestern mit der Anreise begonnen. Nachdem zu meiner Flugangst nun auch noch ein bisschen ein mulmiges Gefühl am Flughafen dazu kam, sah ich der Anreise mit etwas Besorgnis entgegen. Die Zeit am Flughafen verlief jedoch reibungslos. Emma hatte sehr viel Spaß mit ihrem neuen Koffer für Handgepäck. Sie hat einen Trunki mit Kuhmuster bekommen. Das sind die Koffer, die man öfters mal auf Flughäfen bei kleinen Kindern sieht. Die Kinder können darauf sitzen und nachgezogen werden. 

Nachdem Emma mittlerweile einen eigenen Sitz im Flugzeug braucht, konnten wir wieder alle in einer Reihe sitzen. Das ist toll für mich, denn so musste ich mich nicht so fürchten. Der Sitzplatz für Emma war aber mehr als unnötig, denn über die Hälfte des Fluges verbrachte sie schlafend auf Daniels Schoß. Zum Start und zur Landung war sie aber wach. Das Wetter war wunderbar und wir konnten direkt nach dem Start einen tollen Blick auf Wien genießen. Den ganzen Flug über sah man Europa unter sich dahin gleiten. Pünktlich zur Landung war Emma wieder munter. Wir erklärten ihr, was jetzt passiert und was sie gleich fühlen wird. Daniel meinte, wie sind noch zu hoch in der Luft, wir sollten niedriger sein. „Emma, jetzt spürst du gleich einen Druck am Hintern.“ In dem Augenblick gab der Pilot ordentlich Schub und wir starteten durch. Ein aufgeregtes Raunen ging durch die Kabine. Kurz darauf meldete sich die Stewadress. „Meine Damen und Herren, kein Grund zur Beunruhigung, wir mussten noch einmal durchstarten, da ein anderes Flugzeug unseren Weg blockierte. Das ist ganz normal.“ Ein sarkastisches Lachen ging durch die Kabine. Wir drehten eine Runde über Dublin und setzten erneut zum Landeanflug an. Wird diesmal alles glatt laufen? Alles perfekt. In braver österreichischer Manier klatscht die ganze Kabine. Wie immer ist unser Flugzeug das am letzten Gate. Mit dem langen Fußmarsch muss man zumindest nicht mehr so lange auf sein Gepäck warten. Das kam auch alles brav an. Ab zur Autovermietung. Nein, wir wollen nicht um knapp 1.000€ noch irgendwelche Sonderversicherungen abschließen. Vielen Dank auch. Wir kommen zu unserem Auto, alles schön und gut, aber wo sind die Kindersitze? Daniel geht zurück zum Schalter und kommt tatsächlich eine Viertelstunde später mit zwei Sitzen zurück. Einbauen wollte uns die natürlich keiner. Wie immer. Da steht man dann mit zwei völlig fremden Sitzen da und weiß nicht recht weiter. Merlins Babyschale war schnell eingebaut. Dem Aussehen nach stammt das Ding aus den Anfängen der Zeit der Kindersitze. Wir haben also die Sitze eingebaut und sind losgefahren. Nachdem es mittlerweile schon nach 19:00 Ortszeit war und wir aber seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatten, haben wir beschlossen irgendwo was zu suchen. In Navan wurden wir schließlich fündig. Wir fanden ein indisches Lokal mit dem klangvollen Namen Gaylords(!). Das war schon sehr hübsch eingerichtet. Das Essen war wirklich gut und hat uns allen vieren sehr gut geschmeckt. Leider war es relativ teuer, aber ich finde, es war die Sache wert.

Gesättigt führen wir weiter nach Kingscourt wo unser B&B sein sollte. Leider war es an der angegebenen Adresse nicht zu finden. Nach ein paar Runden im Ort haben wir dann beschlossen uns durchzufragen. An der Tankstelle hatte noch nie jemand von der Unterkunft gehört. In einem Pub waren wir dann zum Glück erfolgreich. Wir kamen also zu unserem B&B. Der Garten sieht nicht gerade einladen aus. Aber es gibt schlimmeres. Das WC und Bad sind am Gang für das ganze Stockwerk; meintetwegen, es wird schon gehen, es ist außer uns eh niemand da. In unserer Zimmertüre ist ein Loch. Es war wohl mal für eine Katze oder so gedacht. Beim Ausmalen des Zimmers hat irgendjemand zweimal der Mut verlassen. Die Decke ist weiß, der Großteil des Zimmers lila und etwas mehr als eine Wand gelb. Im Zimmer stehen zwei alte Betten mit unterschiedlichen Bezügen und eine Komode (außerdem der Kessel fürs Bad im Wandschrank).

Heute Früh war Merlin natürlich unbarmherzig und von Zeitumstellung hat ernst oder so noch nie etwas gehört. Er war also sehr früh munter. Um Emma und Daniel nicht zu wecken, haben wir uns schnell angezogen und einen kleinen Spaziergang durch den Ort gemacht. Sehr idyllisch um die Uhrzeit. Am Rückweg habe ich etwas Wasser und ein Frühstück gekauft.

Nach kurzer Planung und dem Einkaufen von Proviant haben wir beschlossen, den Dun A Ri Forrest Park hier in der Nähe zu besichtigen. Wir fuhren dort also mit unserem Auto hin. Am Schranken stellten wir fest, es kostet fünf Euro Eintritt und der ist nur mit Münzen zu zahlen. Trotzdem wir all unser Kleingeld zusammengekratzt hatten, sind wir nur auf 3,80€ gekommen. Wir sind also zurück in den Ort gefahren um einen Fünfer wechseln zu lassen. Der Metzger dort ist die erste Person, der ich jemals in meinem Leben begegnet bin, die einen fünf Euro Schein auf Echtheit geprüft hat. Zum Glück hat er bestanden und ich habe meine Münzen bekommen. Zurück beim Schranken war es uns leider immer noch nicht möglich, den Eintritt zu bezahlen und in den Park zu gelangen. Wir fuhren also wieder weg, parkten vor den Pfadfindern und gingen zufuß in den Park. Am Autoparkplatz im Park angekommen gingen wir dann auf den Picknickplatz, spannten unsere Hängematten auf und genossen unsere Jause.

Danach machten wir uns langsam auf den Weg um etwas zu wandern. Wir beschlossen, den River Path zu gehen, der mit 1,75 Meilen der längste war. Im großen und ganzen verliefen aber alle Pfade mehr oder weniger auf der selben Strecke. Hier und da fanden wir schon die ersten Spuren von Feen. An manchen Stellen im Wald war roter, grüner oder blauer Glitzer am Waldboden verteilt. Emma hatte großen Spaß daran Feen suchen zu gehen und hat tatsächlich auch eine gefunden, die wir erwachsene übersehen hätten. Der Weg den Bach entlang war wunderschön.  Immerwieder wurde man mit herrlichen Blickwinkeln belohnt. Nach einiger Zeit kamen wir zu einer großen Parkanlage. Dort war ein Teich, an dem haben wir erneut gerastet. Am Weg zurück waren wirklich viele Feen unterwegs gewesen. Alle paar Meter könnte man ihre Spuren sehen. Ob wir in diesem Urlaub wohl noch eine echte Fee zu Gesicht bekommen werden?

Am Weg zurück zum Auto kamen uns andauernd Autos entgegen und wir kamen uns schon wirklich dämlich vor, da wir als einzige nicht durch den Schranken kamen. Unten angekommen sahen wir dann, dass er inzwischen geöffnet worden war. 

Da die Kinder sehr müde waren und wir ihnen etwas Zeit für einen Mittagsschlaf gönnen wollten, haben wir beschlossen ans Meer zu fahren. Zuerst waren wir in Blackrock. Das ist wohl der Badeort der Gegend. Im ganzen Ort war kein einziger Pakrplatz frei. Wir sind daher noch etwas weiter gefahren, baden wollten wir bei den Wassertemperaturen ohnehin nicht, und sind schließlich irgendwo an den Strand gekommen. Es war gerade Ebbe und das Wasser war weit über einen Kilometer von uns entfernt. Das war aber halb so schlimm. Wir haben ein paar große Quallen gefunden und die hatten Emma sehr interessiert. Wir mussten sie anschauen und dann alle mit Stöcken umdrehen. Merlin ist dann aufgewacht und wir sind alle gemeinsam den Stand entlang spaziert. Nachdem der Wind aber sehr stark geblasen hat, ist Merlin stark ausgekühlt und wir mussten zurück zum Auto. Es war dann aber ohnehin schon Zeit zu fahren. Wir waren im Ort beim Chnesen essen. Nach dem Inder gestern eine herbe Entdäuschung, und sind dann zurück zum B&B.

Morgen geht es auf in den Norden!

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